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Casa Girasol Tagebuch-Blog: Mai 2011

Casa Girasol Tagebuch-Blog

Casa Girasol engagiert sich in Honduras für Strassenkinder, Heimkinder und Müllhalden-Kinder. Wir organisieren Kurzeinsätze und Workcamps. In diesem Blog berichten wir dir aktuell von den Geschehnissen vor Ort. Besuche auch unsere Webseite für weiterführende Informationen zu unserem Engagement.

29.05.2011

Mädchenbesuch im Kinderheim Rafael

Die ganze Woche wird fleissig geputzt, aufgeräumt und die Zimmer wunderschön dekoriert.
Abuela hier, Abuela dort, wir brauchen das und das zum Dekorieren. Komm, du musst schauen. Ist das schön so?“ etc. etc.
Ich traue meine Augen kaum.Was ist den jetzt in die Jungs gefahren.?
Der Grund ist, am Samstag kommen 20 Mädchen aus einem andere Heim zu Besuch. Alles klar!
Die geschmückten Zimmer seht Ihr auf den Photos.
Es wird Schweizer Kuchen gebacken (Lebkuchen), die Kinder nennen das immer Pan suizo.
Am Samstag Morgen in aller Frühe stehen sie auf, es wird alles aus Stube und Esszimmer geräumt, der Boden wird gereinigt mit so viel Wasser, dass man zwischendurch zum Vergnügen ruhig mal auf dem Bauch durch die ganze Stube flitzen kann. Ei, ist das ein Vergnügen!!
Im Anschluss wird auch noch die Stube dekoriert.
Die Kinder haben Ideen mit einfachen Mittel zu basteln, sie machen das auch gern.
Sie haben wirklich die ganze Woche grosse Ausdauer gezeigt.
Ca. um 13.30 alles ist bereit. Nun aber noch schön anziehen, teils wird 3-4 mal umgezogen.
Ganz zum Schluss kommen die Jungs und sagen:“ Abuela, hast du für uns noch etwas Parfum?“ Natürlich hat sie das, für alle Kinder ein paar Spritzer. Nun warten sie ungeduldig, bis die Mädchen eintreffen. Endlich kommen sie!

19.05.2011

Aktion "Container fürs Kinderheim II"

Wenn Thomas und Veronica nach Honduras auswandern, verschicken sie einen Container und wir dürfen einige Dinge mitsenden! Daher haben wir wieder eine aktuelle Wunschliste zusammen gestellt. Schaut doch nach, ob ihr das Eine oder Andere zu Hause habt: http://www.casagirasol.ch/images/container_wuensche.pdf

16.05.2011

Ein Brief von Heidi Zwicky aus dem Kinderheim Rafael


Hallo Ihr lieben alle in der Schweiz und in Deutschland.

Diese Woche sind Spital- und Arzt-Besuche angesagt.
Am Montag musste ein Junge notfallmässig ins Spital. Die Vorgeschichte ist enorm! Wir sind in der Semana Santa mit dem Schreiben des Arztes ins Spital gegangen. Drei Stunden gewartet, dann wurde uns mitgeteilt ihr könnt wieder gehen - wir haben diese Woche keine Zeit! Am 2. Mai nächster Versuch. Sie wollten uns gar nicht erst rein lassen, nächster Termin 14. April. Nach langem betteln und bitten lassen sie uns dann doch rein.
Aber dann der Hinweis: ihr seid hier am falschen Ort - ihr müsst an den Schalter 3. Oh-je, wo finden wir denn den? Wir suchen den Weg in diesem grossen Spital hier, dann stehen wir endlich in der Schlange. Als wir an der Reihe waren sagt man uns, ihr müsst an den Schalter 1. Dort wiederum schickte man uns zu Schalter 2. Da wird sicher vier mal nach Personalien gefragt und wir werden wieder an den Schalter 3 geschickt. Dort gibt’s den Termin, 21. September! Ich verstehe die Welt nicht mehr. Der Junge hat so starke Kopfschmerzen und erst im Sept. gibt es einen Termin! Leider kam es dann eine Woche später zum Notfall. Spital-Besuche sind hier ganz schwierig. Um das ganze Spital herum ist alles abgesperrt, es hat verschiedene Eisen-Pforten und da wird nur rein gelassen, wer eine Bewilligung oder einen Termin hat. Das zu bekommen ist sehr, sehr schwierig. Da haben sogar die eigenen Familienangehörige Probleme. Ich war froh zu wissen, dass das Mami des Jungen Tag und Nacht bei ihm war, denn ich hatte keine Chance rein zukommen.
Am nächsten Tag mit einem anderen Jungen in eine Privat-Klinik, zum Kopf-Röntgen.
Einen Tag später mit vier Jungs in eine Privat-Klinik.
Um sechs Uhr ist Abmarsch, so der Educador. Bus, Taxi, zu Fuss; die Klinik haben wir schliesslich gefunden. Um 7.30 Uhr waren wir dort. Uns wird mitgeteilt, dass der Arzt erst um 10 Uhr kommt. Also wartet man geduldig - wenigstens kommt der Arzt pünktlich (ist a-typisch).
Dann geht’s mit dem Rapitito-Bus nach Hause, kurz vor dem Ziel ein fürchterlicher Gestank und Qualm, was ist den jetzt los? Kein Wasser mehr - der Bus fährt zurück an die Tankstelle. Nach einer
viertel Stunde geht’s dann weiter. Auch in dieser Situation bleiben alle ruhig, keine Fragen, nichts.
Donnerstag, wieder ein Arzt-Besuch und wieder in einem anderen Spital. Zuerst aber um acht Uhr ins Alianza, um die Unterlagern zu holen. Dies geht aber nicht so schnell, denn zuerst muss jemand auf der Bank das Geld holen, das ich brauche, um zu bezahlen. Ohne Geld keine Behandlung. Um 10 Uhr geht’s dann weiter, aber leider war der Arzt noch nicht da. Erst um 11Uhr war es dann so weit. Danach geht’s zurück ins Alianza. Auch dort ist wieder Warten und Gespräche mit der Psychiaterin angesagt. Es wird festgestellt, dass das Röntgen des Kopfes wiederholt werden muss, da die Aufnahmen schlecht sind. Leider ist aber der Apparat defekt und es muss zuerst jemand aus Amerika kommen um zu ihn zu Flicken. Um 16.30 Uhr waren wir dann endlich wieder zu Hause.
Am Freitag nächster Spital-Besuch, morgens 7 Uhr. Das heisst, wir müssen um 5.30 Uhr aus dem Haus.
Wir warten ca. eine Stunde, dann teilt man uns mit, dass der Arzt heute nicht kommt.

Unterdessen kenne ich die Millionen Stadt schon ganz gut. Ja, Honduras ist wirklich ein spezielles Land. Ich fühle mich aber sehr wohl hier und es geht mir gut. Auch wenn es Momente gibt, wo man sich so hilflos vorkommt.
Auf dem Gang über den Markt sieht man soviel Armut: es liegen so viele verwahrloste und behinderte Menschen am Boden oder sie stehen mitten im Verkehr um zu Betteln. Auch Kinder mit Ihrer Petflasche, in der sie Lösungsmittel zum schnüffeln haben, trifft man oft an. Das sind traurige Bilder die einem schon nachdenklich stimmen.
Ja die Armut ist sehr gross hier in Honduras! Die Leute sind zwar meist sehr hübsch gekleidet, auch die Armen. Man bekommt nicht ganz neue, aber schöne und gute Kleider sehr billig. Kürzlich habe ich drei T-Shirts für 10 Lempira (ca. 50 Rappen) gekauft.

Letzte Woche hab ich wieder ein Mami eines Jungen kennen gelernt. Sie ist alleine mit fünf Kindern, das 6. ist bei uns. Sie hat mir gesagt, das Ihr Mann gestorben sei. Das jüngste Kind ist fünf Monate und der Junge, der bei uns, ist 14 Jahre alt. Sie leben in ganz armen Verhältnissen. Wir werden sie nächste Woche besuchen.

Ja Ihr seht, mir wird’s nicht Langweilig. Es gibt noch viel zu tun. Euch allen möchte ich herzlich danken für all` Eure Schreiben, Telefonate und vor allem das Mittragen im Gebet.

Ganz liebi Grüess
Eure Heidi

11.05.2011

Punktesystem

    Punktesystem 
    Am Montag führten wir ein neues Punktesystem ein. Es ist ein ähnliches System, mit dem ich in meiner Zeit im Therapiezentrum im Massnahmenvollzug gearbeitet habe. Wir bewerten die Kinder täglich auf einer Skala von eins bis fünf in vier Bereichen: Pünktlichkeit, Sauberkeit, Verhalten und Arbeitsbereitschaft. Nach 14Tagen wird abgerechnet. Das Ziel ist eine definierte Punktzahl.
    Der zweite Tag ist vorbei und ich bin überrascht, wie positiv die Kinder auf das Punktesystem reagieren. Denn die Gewinne ( “Premios” ) sind bescheiden. Es gibt vier Nivele, die ein Kind erreichen kann. Ein Nivel beinhaltet fast “nur” geschenkte Zeit zum Erlernen spezieler Dinge wie Reiten, Computerarbeit, Backen oder Musikunterricht.
    Mit grossen Augen starren mich die Kinder an, als ich ihnen vorrechne, wie viel sie verdienen können. Neben der geschenkten Zeit stolze 26 Lempiras in zwei Wochen. Diese können sie bei mir anlegen für etwas Grösseres oder in heiss geliebter Schleckware beziehen.
    Unsere Mitarbeiter verdienen 200 Lempiras im Tag, das enspricht dem hiesigen Mindestlohn von 10 Franken. Trotz diesem Mindestslohn, gibt es viele Patrone, die weit weniger bezahlen, denn die Arbeitslosigkeit ist sehr gross. Die Kinder arbeiten pro Tag zirka eine Stunde, in zwei Wochen also 8 Stunden und ich sehe sie als Lehrlinge. Ich bin erstaunt, als nur geringe Gegenwehr auf diesen Betrag kommt. Diesen wenigen Jungs kann ich erklären, dass sie alle ein Dach über dem Kopf haben, Essen, Kleider und vieles mehr bekommen.
Ich bin guten Mutes, dass wir es schaffen:
  • die Kinder zu beobachten und fair zu bewerten
  • dass die Jungs weiterhin so motiviert sind
  • dass uns weitere “Premios” einfallen

Liebe Grüsse

Thomas

PS. Kommentare sind erwünscht und zeigen mir, dass auch jemand gelesen hat, was ich schreibe.






Aktion Gebet 2012.

Allen Leuten, die unser Werk und die Kinder im kommenden Jahr im Gebet mittragen möchten, schenken wir eine Ausgabe des Herrnhuter Losungsbüchleins 2012 mit speziellen Gebetsanliegen fürs Casa Girasol und Casa Rafael. Meldet euch bei uns mit der aktuellen Adresse per mail an alexander@casagirasol.ch!

09.05.2011

Muttertag und kaputte Hosen

Liebe Blog-Leser

Nach drei Wochen Viva! Camp arbeite ich nun wieder im Rafael.
Die Kinder haben sich sehr gefreut, als ich wieder zurück kam. Jeder wollte schneller sein mich zu umarmen .
Waschen ist angesagt,es hat sich viel Schmutzwäsche gesammelt in 3 Wochen
Aber leider hatte ich 1 1/2 Tage kein Wasser, also warten bis die Zisterne wieder gefüllt ist.
Auch gibt’s viel zu nähen und zu flicken. Ich hab in meinem Leben noch nie so viel genäht und geflickt wie hier. Da eine defekte Jeans, dort eine Hose zu gross oder Reissverschluss defekt etc.
Die Kinder wollen alle Ihre Hosen einnehmen so dass sie hauteng sitzen.
So wollten 2 Jungs ihre Hosen selber nähen, Aber oh je, sie kommen mit ihren Hosen ein grosses Seiten stück schon weggeschnitten, wenn dann fertig genäht ist sitzt die Naht nicht am richtigen Ort, und die Hose ist viel zu eng. Ja das sind Lernsituationen für die Jungs.
Wenn man etwas sagt, glauben sie es nicht.
Heute kam noch die Coiffeuse. Ein Junge sitz auf dem Stuhl in der Mitte alle anderen ringsum und jeder gibt seinen Kommentar ab. Herrlich sag ich euch.
Es war Muttertag und da ist es Sitte dass die Mütter in die Schule mitgehen,
Der Älteste der Jungs kam nach Hause und meinte: "Abuela am Freitag ist Muttertag da musst du mitkommen in die Schule du bist schliesslich das Mami von uns allen". Ja war gespannt was uns dort erwartet. Die Kinder haben getanzt, Verse aufgesagt, einige Mütter mussten mithelfen bei einem Spiel. Zum Schluss gabs noch für alle Mütter ein gutes Mittagessen.
Ich habe mich gefragt, was wohl in den Herzen der Rafael-Jungs abläuft. Ich denke mir, dass da einiges hoch kommt, und es auch schwierig ist wenn sie sehen von vielen Kindern ist das Mami dabei.
Aber es freut mich auch dass ich für die Kinder ein Ersatz für Ihr richtiges Mami sein darf.
Habe auch zwei herzige Brieflein erhalten und ein hübsches Geschenk von den Jungs.
Für mich wird dieser Tag unvergesslich sein.Ich bin Gott dankbar dass er mich immer wieder Neu ausrüstet für diese nicht immer einfache aber schöne Aufgabe mit den Jungs.

Eure Heidi Zwicky

08.05.2011

Danke dem anonymen Spender!

Heute durften wir 100.- Franken von einem anonymen Spender entgegen nehmen. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich dafür bedanken. Das ist eine liebe Geste und wir können den Beitrag sehr gut brauchen. An dieser Stelle sei allen Spendern, ob bekannt oder anonym, herzlichst gedankt!

03.05.2011

Brief von Carlos

Carlos lebt bei uns im Kinderheim und hat uns folgenden Brief geschrieben, der uns sehr berührt hat:


Von Carlos fürs Casa Girasol:

Hallo. Ich heisse Carlos und diesen Brief schreibe ich um Danke zu sagen für alles, was Sie für uns machen. Und ich möchte ihnen auch sagen, dass, obwohl ich Sie nicht kenne, ich Sie sehr gern habe, so sehr wie meine Eltern. Denn Sie geben mir das, was meine Familie nicht gegeben hat!

Adios Carlos

01.05.2011

Rückblick Lagerwoche in der Semana Santa 2011

Unser Volontäre Michèle und Sandra haben das Viva! Camp an Ostern besucht und eine Lagerwoche mit Strassenkindern im Casa Girasol miterlebt. Dies ist ihr Bericht:
 
"Gespannt erwarten wir die 21 Kinder. Pünktlich um elf Uhr treffen dreizehn Mädchen und zehn Jungen im Casa Girasol ein. Wir sind ja flexibel und schnell sind zwei zusätzliche Matratzen in den Busen installiert.

Die Kinder sind offen und umarmen uns herzlich als wären wir schon alte Freunde. Wir lassen uns unsere Nervosität nicht anmerken und sind mit Namensanhänger verteilen, Busse zeigen und Infos für allerlei Dinge geben bereits mitten im Geschehen.

Energiegeladen stehen die Kinder, vor allem die Mädchen, um vier Uhr in der Früh auf, um zu duschen. Um viertel nach sechs erscheinen alle, fast pünktlich zum Aerobic mit Michèle. Viele klagen über Halsschmerzen, häufig reicht ein Traubenzucker zur Linderung. In der Freizeit sind die fünf Hängematten alle ausgelastet. Viele Kinder kennen sich bereits und die ersten "Paare" finden sich. Niemand ahnt, dass es diverse Wechsel geben wird ;) Tortillas, Tortillas vier bis fünf Stück gehören zu fast jedem Essen. Der rege Handel am Tisch mit Trinken und Esswaren gehört zu jeder Mahlzeit. Für uns gewöhnungsbedürftig ist auch das Trinken aus einem gemeinsamen Becher für alle. Beim Nachtspiel mit kleinen Kerzen gibt es glücklicherweise keine schlimmeren Verletzungen, abgesehen von verbrannten T-Shirts. Jeder Abend wird mit einer Tagesrückblickrunde und gemeinsamem Gebet abgeschlossen.


Die Osterwoche, das strenge Programm, die Grippe und sicher auch die Medikamente ermüden viele der 23 Kinder. Dementsprechend sind wir gefordert, die chicos und chicas immer wieder aufs Neue zu motivieren. Wie so oft in Honduras fällt der Strom aus. Leider sind wir mitten im Backen, doch die Grittibänzen gelingen trotzdem.


 

Die Olympiade unter dem Motto der Nächstenliebe ist eine Herausforderung für alle. Stafetten und viele andere Spiele sind für Instruktoren und Kinder Neuland. Alle unsere Geduld und Erklär- und Vorzeigekunst sind gefragt. Jeder will gewinnen und mehr als einmal müssen wir die Caridad (Nächstenliebe) ins Zentrum rücken, denn mit 180Puls und dem Willen zum Sieg vergisst man schnell den Schwächeren. Pünktlich auf das Ende setzt starker Regen ein.

Zur Vorbereitung auf den Wettbewerb am Freitag gibt es Corn Flakes und Tee mit viiiiel Zucker. Da Thomas am Nachmittag fort ist, liegt es an uns Frauen mit den honduranischen Mitarbeiter die competencia durchzuführen, was sich als nervenaufreibend herausstellt. Müde und zufrieden gehen wir, nach einem besinnlichen Abschluss mit Kerzen und Gebet, ins Bett.

Nach dem wir alles geputzt haben können die Jugendlichen auf dem Mercado die gesammelten Punkte der Woche einsetzen und kleine Dinge kaufen. Kleider und Süssigkeiten sind hoch im Kurs.

Uff, das war eine intensive aber schöne Woche. Wir freuen uns auf die Woche Ferien in Copan und Tela.

Michèle und Sandra