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Casa Girasol Tagebuch-Blog: Januar 2013

Casa Girasol Tagebuch-Blog

Casa Girasol engagiert sich in Honduras für Strassenkinder, Heimkinder und Müllhalden-Kinder. Wir organisieren Kurzeinsätze und Workcamps. In diesem Blog berichten wir dir aktuell von den Geschehnissen vor Ort. Besuche auch unsere Webseite für weiterführende Informationen zu unserem Engagement.

31.01.2013

Honduras: Schnappschüsse aus dem Kinderheim Rafael

Ich habe meine Kamera diese Woche einfach mal den Rafael-Jungs ausgeliehen. So lernen sie, auch mit diesem Ding umzugehen, und - angenehmer Nebeneffekt - ich muss nicht ständig selbst auf der Hut nach Schnappschüssen sein. Deshalb hier, ohne grosse Worte, ein Heim Impressionen aus dem Heimalltag.

Alexander Blum






30.01.2013

Honduras: Matricular-Schuleinschreibung

Im Februar beginnt hier in Honduras das neue Schuljahr. Ohne Einschreibung gibt’s keine Schule, dazu kommt, dass man einen Betrag für die Schule, Material und die Uniform bezahlt.
Ein fast 19jähriger, nennen wir ihn Marco, hat mich gefragt, ob ich mit ihm komme zur Einschreibung in der Schule.
Ich habe ihn kennen gelernt in einem Campamento (Lagerwoche). Er hat keine Eltern und keine Geschwister mehr, ich bin für ihn Mutter-Ersatz. Jetzt versucht er alleine zu wohnen und
für sich zu sorgen. Das ist für ihn eine rechte Herausforderung, aber er macht es gut.

Also mach ich mich heute auf den Weg. 6.15 Uhr fährt mein Bus. 7.30 Uhr wollen wir uns treffen bei der Post. 7.45 Uhr Marco erscheint nicht, ich rufe ihn an. "Ja ich bin noch zu Hause, komme gleich."
Warten, warten. 8.10 Uhr rufe ich nochmals an. "Ja, ich muss warten bis mein Chef kommt, dass ich ihn fragen kann, ob ich vom Geschäft weg kann." (Er arbeitet bei einem Coiffeur, sie sind dort zu dritt haben aber fast keine Arbeit.)
Ok, warte ich weiter. 8.30 Uhr erscheint Marco. "Hast du Deine Papiere?", frag ich ihn. "Welche?", fragt er mich erstaunt. Geburtsschein, Zeugnis von der 6 Klasse und Passfotos. "Nein, hab ich alles nicht, wusste ich nicht."
Folge dem gibt’s keine Einschreibung. Ja, was machen wir da? Nun, habe ich mit ihm besprochen, wie er vorgehen soll: Passfotos machen, dann die Papiere besorgen, dann soll er sich wieder melden. Alles zu beschaffen war für ihn ein echter Stress. Er hat mich in der Zeit sicher sechsmal angerufen, immer wieder gefragt "Und nun?".
Ich habe wieder einmal mehr gemerkt, dass diese Jungs sich so schwer tun selbständig zu werden. Sie sind oft so hilflos, auch vorausdenken können sie schlecht, man hätte ja den Chef schon am Tag vorher fragen können. In solchen Situationen braucht es oft viel Geduld und Weisheit. Aber das Schöne ist, dass es jeweils am Schluss doch noch klappt.

Aus Honduras grüsst Euch Heidi Zwicky

21.01.2013

Jenny in Kenia

Früh morgens steht sie auf, und spät am Abend geht sie zu Bett. Jenny arbeitet und lebt seit Anfang Jahr im Waisenheim Cannan und hilft überall dort mit, wo Arbeit anfällt. Wir freuen uns, mit Jenny eine engagierte Volontärin in Kenia zu haben.
In wenigen Tagen wird weitere Hilfe aus Europa eintreffen. Sara wird ebenfalls für einige Woche direkt vor Ort arbeiten und mithelfen, den Kindern ein familiäres, christliches Umfeld zu ermöglichen.

Übrigens: Wer selbst mal einen Einsatz von 2-3 Monate in Mombasa leisten möchte, ist herzlich dazu eingeladen! Die Lebensbedingungen sind sehr einfach, das Heim sehr arm - ein Abenteuer mit vielen persönlichen Herausforderungen ist also vorprogrammiert!

Webseite Casa Girasol in Kenia: http://casagirasol-kenia.blogspot.com/







16.01.2013

Ein privater Erlebnisbericht: Auf Hasenjagd


Der letzte Ausflug in meiner Ferienzeit führte mich wieder mit meinem Freund Miguel in die Wildnis ;) Wir fuhren zwei Stunden mit dem Auto nach Lepaterique, einer Ortschaft mitten im Nirgendwo. Die Erdstrassen waren kurvig und führten über eine Hügelkette. Am Ziel angekommen war es schon dunkel. Jetzt im Winter ist eine besonders gute Zeit um Hasen zu jagen, hatte man mir gesagt. Ich hab zwar in meinem Leben noch nie geschossen, aber wieso auch nicht. Wie man Hasen kocht, weiss ich zumindest.
Bevor wir uns auf den Weg ins Gebüsch machten, strichen wir unseren ganzen Körper mit Benzin ein. Das soll helfen gegen die vielen Zecken, die es hier gibt. Mühsamer Nebeneffekt ist die leichte Beduselung, aber das gehört wohl zum Abenteuer. Wir zogen los und suchten mit den Taschenlampen nach Hasen. Ein paar Rinder und ein paar Pferde entdeckten wir, aber diese zu jagen war dann doch zuviel des Guten. Schliesslich reflektierten die Auge vom Hasen im Schein der Taschenlampen, doch schwupps, da waren sie auch schon wieder weg. Irgendwann, müde, gaben wir auf und gingen zurück zum Haus. Dort wartete auch schon das Abendessen auf uns. Nein, nicht Hasen, aber Bohnen, Tortillas, Eier und Würstchen. Auch gut.
Zu meiner Freude hatte das Benzin bei mir funktioniert. Ich fand keine Zecken. Miguel entpuppte sich als benzinresistent und wir durften zahlreiche Zecken ausreissen. Einfach mit dem Fingernagel ziehen, so macht man das hier.
Gegen Mitternacht fuhren wir dann wieder in Richtung Stadt. Unterwegs erzählt mir Miguel, dass er das letzte Mal, dass er hier war, von einem Auto verfolgt wurde, mit ausgestreckter Pistole versuchte man ihn zum Anhalten zu zwingen, doch er als Taxifahrer habe es geschafft, davon zu kommen, trotz der vielen engen Kurven. Toll, dachte ich mir, und das sagt er jetzt! Aber alles halb so schlimm, um diese Zeit schlafen bestimmt auch schon die bösen Leute.

Auch dieser Ausflug war wieder ein Abenteuer. Leben geht auch anders!

Liebe Grüsse aus Honduras
Alexander Blum, Gesamtleiter

15.01.2013

Honduras: Es geht weiter im Kinderheim Rafael


Wir starteten am Montag ins dritte Jahr im Kinderheim Rafael. Es ist zugleich das letzte Jahr der Probezeit für die Zusammenarbeit mit unserer Partnerorganisation Casa Alianza. Die letzten zwei Jahre konnten wir bereits viel erreichen. Die Buben machen grosse Fortschritte und das Rehabilitationsprogramm trägt Früchte. Wir wollen an dieser Stelle in Erinnerung rufen, dass unsere Jungs nicht nur Strassenkinder sind, was an sich schon viel Herausforderungen bedeutet, sondern alle zudem einen Suchthintergrund mitbringen. Zu wissen, dass unser Programm erfolgreich ist, bereitet grosse Freude. Ein christliches, familiäres Umfeld, intensive Betreuung, Beschäftigung und professionelle Begleitung sind die wichtigsten Grundpfeiler der Arbeit.
Nach zwei Jahren dürfen wir feststellen, dass sich die Arbeit bisher gelohnt hat. Wir haben einen hohen Anspruch, was die Qualität der Arbeit betrifft. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, die Stelle des lokalen Heimleiters auf 100% auszubauen. Wir erhoffen uns daraus ein deutliches Plus an besserer Koordination, denn noch gibt es zu viele Leerläufe.
Zugegeben, die Zusammenarbeit mit unserer Partnerorganisation ist nicht immer einfach. Casa Alianza erhielt von uns den Leistungsauftrag, die Grundversorgung der Kinder sicher zu stellen, während sich unser Team der Zusatzbetreuung widmet. Die Finanzierung des Projekts liegt bei Casa Girasol. Immer wieder zeichnet sich ab, dass Casa Alianza als grosse Organisation anders denkt. Der Schwerpunkt liegt auf der "Masse", was angesichts der grossen Zahl an Strassenkindern in Honduras auch nachvollziehbar ist. Casa Girasol's Schwerpunkt hingegen liegt auf einer intensiven Einzelbetreuung.
Beiden Seiten ist dieser Unterschied bewusst und beide teilen das Interesse am Wohl der Kinder.
Auf jeden Fall freuen wir uns, auf die Herausforderungen, die in diesem Jahr auf uns warten! Wir sind glücklich, dass die Kinder nun nach den Weihnachtsferien wieder zu Hause im Rafael sind und die Arbeit weiter geht.

Liebe Grüsse aus Honduras
Alexander Blum, Gesamtleiter

Honduras: Nun ist wieder Leben eingekehrt im Rafael.



Ca. 3 Wochen stand das Rafael leer. Die Kinder durften teils nach Hause über Weihnachten und Neujahr, teils waren sie im Casa Alianza (unsere Partnerorganisation). Heute am 14.01.13 war es soweit, um 10.30 sollten die Kinder kommen.
Ein Betreuer und ich warten und warten nichts passiert und niemanden unserer Partnerorganisation konnten wir erreichen. Wir haben schon bald aufgegeben, da kommt das Auto von Casa Alianza , beladen mit Esswaren und all den Jungs, die wir schon lange erwartet haben. 5 1/2 Std. später als abgemacht, jedoch Hauptsache sie sind alle gesund und munter wieder hier.
4 neue Kinder sind dabei, 2 fehlen noch (sie kommen in den nächsten Tagen) dann sind es insgesamt wieder 14 Kinder, von 12 bis 17 Jahren im Rafael.
Ich freu mich dass wir nun wieder gemeinsam vorwärts gehen können.
Es wartet noch viel Kaffee aufs Lesen und Waschen.
Die Kinder haben noch Ferien und erst im Februar wieder Schule.

Aus Honduras grüsst Euch Heidi Zwicky

05.01.2013

Privater Bericht: Fischen im Dunkeln


Die Rafael-Kinder sind noch bis am 10. Januar bei ihren Familien oder in einem anderen Heim in den Ferien. Somit bleibt etwas Zeit, nebst der Arbeit auch mal was anderes zu tun. Vom Badeausflug habe ich ja schon berichtet. Ein weiterer Männer-Ausflug führte mich ebenfalls wieder ans und ins Wasser.

Neun Männer auf einem Pick-Up, drei quetschten sich vorne rein, sechs auf die Ladefläche. Dann ging es los. Eine Stunde fuhren wir die Stadt hinaus in ein Tal. Es war schon dunkel. Unterwegs kauften wir uns ein gebratenes Huhn, dass wir dann, wohlgemerkt ein Huhn und schätzungsweise 100 Tortillas für 9 Männer, als Abendessen verspeisen würden.

Wir kamen in der Lagune an, sowas wie ein Bewässerungsteich einer Peperoni-Anlage. Gute 100 auf 100 Meter war der Teich gross. Wir hatten Netze dabei, insgesamt 70 Meter lang. So gingen wir ins Wasser und durchliefen und durchschwammen den Teich mit den Netzen. Die Idee wäre gewesen, dass man so die Fische in eine Ecke treibt und schliesslich mit dem Netz heraus zieht. Wäre... denn nur zu oft verhedderte sich das Netz und es rissen sich Löcher hinein, wodurch die Fische in die Freiheit schwammen. Alles in Allem liess sich der Fang sehen, immerhin, drei Stunden und ein guter Sack voll Fische. Aber das Wichtigste war dabei ja der Spass an der Sache selbst. Und den hatten wir!

Irgendwann kam es mir in den Sinn, zu fragen, warum wir das eigentlich in der Nacht taten, und vor allem in einer Nacht, in der nicht einmal der Mond schien. Die Antwort war - eigentlich logisch: Na, am Tag würde uns ja der Besitzer des Teiches erschiessen, wenn er uns erwischt!

Wieder komme ich zum gleichen Schluss: Leben geht auch anders.

Grüsse aus Honduras!

Alexander Blum