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Casa Girasol Tagebuch-Blog: Ein ganz normaler Tag

Casa Girasol Tagebuch-Blog

Casa Girasol engagiert sich in Honduras für Strassenkinder, Heimkinder und Müllhalden-Kinder. Wir organisieren Kurzeinsätze und Workcamps. In diesem Blog berichten wir dir aktuell von den Geschehnissen vor Ort. Besuche auch unsere Webseite für weiterführende Informationen zu unserem Engagement.

19.03.2011

Ein ganz normaler Tag

Hallo Miteinander

Ich bin Thomas, ein 30jähriger und für hiesige (vielleicht auch Schweizer-) Verhältnisse ein bisschen verrückter „hombre“.

Mittlerweile sind es dreizehn Kinder im Heim. Ich berichte euch wie ein normaler Tag meines Lebens aussieht.


Spätestens um sechs Uhr in der Früh stehe ich auf und nütze die Stille, um mir einen Input im Internet anzuhören. Nach den täglichen Pflichten, der persönlichen Reinigung und dem Morgenessen, begebe ich mich auf den zweiminütigen Arbeitsweg Richtung casa RafaEL.

Um sieben Uhr, mittlerweile fast immer pünktlich, empfange ich meine drei honduranischen Mitarbeiter. Die erste halbe Stunde des Tages lernen wir spielen und singen. Inzwischen beherrschen sie UNO mit Spezialregeln und spielen es auch fleissig mit den Kindern. Ich habe mir fest vorgenommen, ihnen auch noch andere Spiele beizubringen. Die meisten Honduraner kennen das nicht und ich finde es sehr wichtig für die Kinder, dass sie eine Betreuung haben, die sich mit ihnen abgibt und das geht oft über ein Spiel am einfachsten.


Von halb acht bis acht widmen wir uns der Bibel. Im Moment beschäftigen wir uns mit dem wichtigsten Gebot (Lukas 10,25-28). Wir suchen nach Ideen, wie wir die Kinder zum Nachdenken bringen können, was dieses Gebot beinhaltet. Was ist Liebe? Was will Gott? Reden wir nur von Gottes Willen oder handeln mir auch danach? Wie zeigt sich Nächstenliebe in diesem Heim? Ich stellte fest, das in Honduras offen kommuniziert wird über den Glauben und das eine starke Verbindung zwischen den Kulturen ist. Es ist auch eine gute Möglichkeit den Kinder die Bibel näher zu bringen.

Um acht Uhr stossen zwei 15jährige RafaEL-Jungs zu uns, die am Nachmittag Schule haben und am Morgen mit uns Sport machen. Honduraner sind Fussball-verrückt. Es ist eine weitere Herausforderung für mich, den Kindern die Wichtigkeit von Einlaufen, Ballschulung und Übungen beizubringen. „Spielen, spielen“ tönt es von allen Seiten.

Nach einer Stunde Sport mit Kraftübungen haben wir uns ein Café verdient. Dann heisst es raus aus den Sport- und rein in die Arbeitskleider. Neben den täglichen Arbeiten wie Laubrechen, Wischen, Abfall verbrennen, Gras schneiden, Kaffe schällen, haben wir auch Reperations- und Maurerarbeiten zu erledigen. Heute habe ich mit einem Kind einen Lichtschalter repariert. Wir versuchen alles zu reparieren, was wir können. Einerseits ist es das billigste und meistens auch das schnellste. Mit den zwei Jugendlichen zu arbeiten ist sehr befriedigend, denn sie haben den Willen zu arbeiten und zu lernen.


Um elf Uhr trennen sich die zwei von uns und stylen sich für die Schule. Wir begeben uns in unsere Bodega (Werkstatt) und planen den Nachmittag. Es gibt Tage, an denen ich das Gefühl habe, dass Organisation neben der Pünktlichkeit ein weiteres Fremdwort in diesem Land ist. Nebst der Planung von Arbeit und Sport für elf Kinder widmen wir uns der Buchführung (Notizen) für jedes Kind. Wir halten Auffälligkeiten fest, die wir beobachten. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir mit jedem einzelnen Kind Gespräche führen, um persönliche Ziele zu definieren und Wege aufzuzeichnen, die dahin führen. Diese Stunde dient der Organisation der Gegenwart und der Zukunft. Meine Hauptaufgabe sehe ich in der Ausbildung der Arbeitsbetreuer.



Nach der stündigen Mittagspause treffen wir uns erneut in der bodega und planen den Input. Jeden Tag ist ein Mitarbeiter verantwortlich, mit den Kinder einen Input zum wichtigsten Gebot zu halten. Danach teilen wir die Gruppe. Die Hälfte arbeitet draussen. je zwei Jungs pro Betreuer. Die andere Hälfte ist im Haus und beschäftigt sich mit Bändeli knüpfen oder macht Hausaufgaben.



Um drei Uhr werden die Gruppen gewechselt und es wiederholt sich alles. Um vier Uhr wechseln die Kinder die Kleider und begeben sich auf den Sportplatz. Fussball! Freude in allen Gesichtern!



Um Fünf Uhr endet für mich offiziell der Tag mit den Kindern, doch meistens spiele ich mit ihnen noch eine Partie und es wird fast sechs Uhr, bis ich zu Hause bin. Dort wartet meine Familie auf mich und auch Heidi, Rahel und Domink essen und wohnen bei uns.

Den Abend verbringe ich mit meiner Familie. Donald-Duck schauen, Ballspielen, Tanzen, Kinder ins Bett bringen und Zeit mit der Ehefrau sind die Teile des täglichen Abendprogramm. Im Moment kommen noch Blogeinträge schreiben und andere organisatorische Dinge dazu. Doch ich bin zuversichtlich, dass ich ein grossen Teil dieser Aufgaben baldmöglichst am Tag erledigen kann, wenn die Mitarbeiter immer selbständiger werden.

Um spätestens elf Uhr sinke ich müde und meistens zufrieden in mein Nest.

1 Kommentare:

Am/um 28.03.11, 00:32 , Blogger Guenter meinte...

Danke lieber Thomas für Deinen ausführlichen Bericht. Du investierst in die Jungs viel, das sie in ihrer persönlichen Entwicklung fördert, Jesus nahe bringt und sie zu gestandenen Männern in ihrem Land setzt.
Viel Mut und Kraft zum Weitermachen!

 

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