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Casa Girasol Tagebuch-Blog: Eindrücke von Heidi Zwicky

Casa Girasol Tagebuch-Blog

Casa Girasol engagiert sich in Honduras für Strassenkinder, Heimkinder und Müllhalden-Kinder. Wir organisieren Kurzeinsätze und Workcamps. In diesem Blog berichten wir dir aktuell von den Geschehnissen vor Ort. Besuche auch unsere Webseite für weiterführende Informationen zu unserem Engagement.

22.03.2011

Eindrücke von Heidi Zwicky

Es ist bald ein halbes Jahr, dass ich hier bin. Stellt Euch vor: ich hab das Visum erhalten!
Am 14.03 war ein grosser Tag: 11 Kinder im Alter von 11 bis16 Jahren kamen zu uns ins RafaEl, unterdessen sind es schon 14.
Die Kinder muss man einfach gern haben, obwohl sie völlige Schlitzohren sind! Sie nennen mich Abuela, Abuelita, oder Madre (Abuela heisst Grossmutter).
Am Morgen gehen die Jungs meist zur Schule. Aber es gibt Tage da heisst es: Morgen ist keine Schule. Warum, weiss niemand so genau. Es ist ganz speziell die Kinder in ihren Schuluniformen zu sehen.

Es arbeiten eine Köchin und drei Einheimische Erzieher mit uns zusammen. Meine Arbeiten waren bis anhin: Waschen der Bett- und Frotteewäsche, Hosen Kürzen, Putzen, Basteln und spielen mit den Kindern. wenn die Köchin krank war habe ich gekocht. Wann immer es nötug war habe ich am Samstag und Sonntag und Abend beim Tagesprogramm mitgeholfen. Thomas Biaggi macht ein Programm mit den Kindern, sei es im Garten, etwas Neues erstellen (z.B. Kompost), Auto waschen, Tortillas machen, kurze Bibelinputs etc. An einem Tag pro Woche verbringen wir den Nachmittag mit den Kindern im Casa Girasol.

Letztens durfte ich mit Josue, einem Erzieher, mit fünf verschiedenen Kindern ihre Eltern besuchen. Das war ein ganz besonderes Erlebnis (es hat mir auch wieder neu gezeigt dass ich hier am richtigen Platz bin!).
Beim ersten Besuch mussten wir ein Stück laufen. Der 15-jährige Junge nahm mich bei der Hand und meinte: "Komm Abuela!". Er zog mich den Berg hinauf. Seine Hände waren ganz feucht und kalt er hat mich ganz fest gehalten. Man merkte, dass es für ihn was besonderes war seine Familie zu besuchen. Was würde uns da wohl erwarten!

Dort war eine liebevolle Mama, zuerst noch etwas distanziert zu ihrem Sohn, aber dann plötzlich war das Eis gebrochen. Die Familie lebt in einem einzigen Raum. Zwei grosse Betten, eine kleine Kochstelle mit Platz für gerade mal ein kleines Pfännli, sonst nichts. Der kleine Raum ist die Unterkunft für ein junges Ehepaar mit Einjährigem Kind und die Mama mit dem 12jährigen Bruder. Der Papa ist vor einem Monat umgebracht worden. Zu meiner Überraschung zieht der Junge das Plüschtier aus dem Rucksack, welches er beim Eintritt ins Rafael von uns bekommen hat und übereicht es seiner Mutter und sagte: "Das hab ich von der Abuela bekommen und das schenk ich dir". Ich musste meine Tränen wirklich zurück halten.

Dann gings mit den nächsten dreien zu den Strassenstände. Dort arbeiten ihre drei Mütter. Sie arbeiten den ganzen Tag um ihr Geld zu verdienen. Fleisch kochen, Yuka frittieren und Kartoffeln kochen. Für wenig Geld wird das dann verkauft. So bringen sie ihre Familien durch - oder zumindest einen Teil davon.

Anschliessend gingen wir auch noch in die Elternhäuser der Jungs. Sie leben ganz nah zusammen in einem Armenviertel. Das war sehr traurig und unvergesslich. Ein Junge hat noch sieben Geschwister, einer noch fünf Geschwister, der andere einen sehr schwer behinderten Bruder. Ihr könnt euch diese Armut nicht vorstellen! Ein Holzhaus (wenn man dem Haus sagen kann), ein Fenster, ein Raum unterteilt mit einem Vorhang ist Küche, Schlafzimmer und Aufenthaltsraum zugleich. Kein Wasser. Das W.C. ist auserhalb. Für wie viele Leute es dient, weiss ich nicht. Wie viele Personen in einem solchen Häuschen wohnen war nicht definierbar.



Eine Schwester von einem Jungen hat mich die ganze Zeit umklammert. Sie wollte mich nicht mehr los lassen. Die Mutter sagt mir in vollem Ernst: "Du kannst sie mitnehmen, du kannst sie haben". Oh je, am liebsten hätte ich das ca. 6jährige Kind wirklich mitgenommen, aber das geht ja nicht.

Ich habe mir eine Woche Auszeit am Meer gegönt, um mir über vieles klar zu werden. Ich habe wieder die Gewissheit, dass ich hier am richtigen Platz bin und Gott wird mir die Ausrüstung für diesen Dienst schenken. Ich werde weiter für die Kinder waschen, flicken, mit Ihnen zusammen Backen. Sie lieben Schweizer Brot über alles immer wieder fragten sie mich wann gibt’s Pan de Suizo? Auch möchte ich weiterhin gerne beim Abendprogramm mithelfen .

2 Kommentare:

Am/um 28.03.11, 00:40 , Blogger Guenter meinte...

Liebe Heidi, welch ein eindrücklicher Bericht! Deine Wärme und Weitherzigkeit bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Kinder und Jugendlichen. Sei gesegnet und ausgerüstet mit der Kraft des Geistes Gottes. In herzlicher Verbundenheit!

 
Am/um 01.04.11, 03:19 , Blogger Gerhard & Galina Hermann meinte...

Einfach herzergreifend, möge Gott unser Herr Dir/Euch Kraft und Ausdauer schenken bei dem Dienst an den ärmsten der armen. Gerhard & Galina Hermann

 

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