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Casa Girasol Tagebuch-Blog: Honduras: Abenteuer Viva! Camp

Casa Girasol Tagebuch-Blog

Casa Girasol engagiert sich in Honduras für Strassenkinder, Heimkinder und Müllhalden-Kinder. Wir organisieren Kurzeinsätze und Workcamps. In diesem Blog berichten wir dir aktuell von den Geschehnissen vor Ort. Besuche auch unsere Webseite für weiterführende Informationen zu unserem Engagement.

21.08.2012

Honduras: Abenteuer Viva! Camp

Abenteuer, warum Abenteuer?
Weil es so vieles Neues zu entdecken, zu erfahren gibt. Alles wartet in Honduras, man muss es nur sehen.
08.07.2012, los geht’s. Direktflüge – Fehlanzeige. Also umsteigen. Bleibt mehr Zeit, sich auf das Kommende vorzubereiten, 13 Stunden lang.
 
Am Flughafen wartet schon das Abhol-Komitee, ein Familienmitglied der Biaggis, oder auch zwei oder drei. Herzlicher Empfang. Und dann geht’s richtig los, das Abenteuer Honduras. Im roten Pickup mit selbstgebautem Dach und selbstgebauten Sitzen auf der Ladefläche fahren wir Richtung Casa. Raus aus der Stadt, rein in den Wald. Und das ist auch gut so, weil glücklicherweise nicht so heiß.
Das Casa Girasol liegt schön, fast schon idyllisch. Man hat seine Ruhe.
Die erste Woche vergeht schnell. Erste Eindrücke verdauen, vieles Neues erleben, ungewohnte und manchmal auch befremdliche Dinge sehen. Ausflüge nach Valle de Angeles, nach Tegucigalpa auf den Markt, nach Amapala an den Pazifik.
Vorbereitungen für das Camp: Spiele überlegen, Bibelrücken aufzeichnen, Namensschilder basteln, das Programm für die Woche kennen lernen, Gebetsgemeinschaften, Austausch mit den schweizer Missionaren, die schon fast zwei Jahre in Honduras leben. Zum Glück. Sie können schon so viele Erfahrungen über Honduras, die Leute, das Land, die Kinder weitergeben. Was erwartet uns wohl? Wie sind die Kinder drauf? Welcher Schwierigkeitsgrad der Spiele ist angemessen? Fragen über Fragen. Erwartungen, Spannung, Aufregung, warten auf die Kinder.
Mittlerweile sind auch alle Viva!Camper beisammen: Christa, die sehen möchte, was sich in den letzten vier Jahren seit ihrem Arbeitseinsatz getan hat; Andrea; die sehr gut mit Kindern umgehen kann; Vanessa, die im Sommer irgendwas mit Straßenkindern machen wollte; Catherine, die schnell einen Draht zu den Kindern findet; Andre und Hanna, die Gottes Ruf einfach nicht mehr ignorieren konnten und einfach nur auf das Camp gespannt sind. Eine bunte Truppe, die nun gemeinsam in das Abenteuer Viva!Camp Juli 2012 in Honduras startet.
Einen Tag vor der Lagerwoche der Gottesdienstbesuch in der einheimischen Gemeinde: singen, tanzen, beten, zuhören. Leider nicht alles verstehen, aber einfach Gottes Gegenwart und die Gemeinschaft mit anderen Christen genießen. Mittagessen neben der Landebahn des Flughafens, ein Kommen und Gehen. Der Nachmittag im Casa: ruhig, schön, friedlich, erholsam, die Ruhe vor dem Sturm.
Dieser bricht am Montag los. Wann kommen die Kinder wohl? Wird der Busfahrer pünktlich sein? Werden die Kinder dann alle abfahrbereit sein? Ja! Große Spannung, Freude bei der Ankunft. Erkunden, entdecken, kennen lernen. Regeln abklären, zuhören ist gefragt. Und beobachten, da mancher des Spanischen dann doch nicht so gut mächtig ist. Aber die Sprache wird kein Problem sein, die Kinder finden ihren Weg, mit uns zu kommunizieren.
Spiele, Spaß, Spannung, testen, wie weit sie gehen können, Freude über die Schlafplätze in den Bussen, Begeisterung über so viel Essen, Freunde finden und auch Feinde… Der Dienstag bringt dies zu Tage: Banden, Macht, Kämpfe, Provozieren, große Klappe. Am Ende müssen zwei Kinder gehen, der Fairness halber werden beide nach Hause gebracht. Nach Hause? Ein wirkliches Zuhause ist es nicht, das Casa Alianza, eher ein Aufenthaltsort. Aber immer noch besser als die Straße. Dort kommen sie fast alle her. Banden, Kriminalität, Überfälle, Drogen (vor allem Leim schnüffeln), Schmuggel, Überlebenskampf, die härteste aller Realitäten.
Im Casa Girasol die ganz andere Realität: bunt, frei, glücklich, unbeschwert, einfach Kind sein dürfen. Denn Kinder sind sie alle noch. Durch die Straße schon so erwachsen, reif, aber doch noch Kinder.
Einmal im Leben eine Woche all das hinter sich lassen. Deshalb wollen auch fast alle Kinder vom Heim ins Camp, in die Ferien.
Ferien sind hier garantiert! Sommer, Sonne, Spaß und Spiel: Bibel einbinden und bekleben, Wasserleitungen aus Bambus bauen, Memory, Volleyball, Hängematten belagern, Blätter suchen, Theater spielen. Teamgeist ist gefragt und Geschick. Kann man sich einbringen, bekommt man Punkte. Am Samstag kann mit diesen Punkten auf dem Markt eingekauft werden. Minuspunkte gibt’s auch, wenn etwas nicht so läuft, wie gewünscht.
Tägliche Andachten, Geschichten aus der Bibel und aus dem Leben. Bereichernd, interessant. Fesselnd, hoffentlich auch für die Kinder. Danilo hat ein Talent zu fesseln, Juan ist der gute Redner. Thomas und Susan sind die Organisatoren, Heidi die „abuela“ (Oma). Doña Suzana und Doña Isabel sorgen für das leibliche Wohl. Muy rico! (Sehr lecker!) Die Viva!Camper, sie springen überall da ein, wo sie gebraucht werden. Macht Spaß, läuft!


Donnerstagabend, ein besonderer Abend. Lagerfeuer, Würste, grillen, zusammen sitzen. Danilos Andacht über Vergebung, rührt an, bewegt, rührt zu Tränen, bewegt dazu, um Vergebung zu bitten. Andächtige Stimmung, die meisten Kinder sind angesprochen worden und hören zu.
Der Freitag ist der Tag der Spiele, der Tag der guten Laune. Das Highlight der Woche folgt am Samstag: die Zertifikation und der Markt. Jedes der 18 Kinder bekommt ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme am Camp. Und zwei bis drei eigens für jedes Kind geschriebene Sätze: positive Verstärker, (hoffentlich) Wegbegleiter. Rührt an, macht sie stolz. Es folgt der Markt. Geschenke im Überfluss, Belohnung für gute Führung und gute Mitarbeit in der Woche (die Punkte), freudige Gesichter, rechnen, wie viel man sich leisten kann, ein Sack von neuen, tollen Sachen. Und Erinnerungen an eine tolle Zeit. Hoffentlich mit Nachwirkung für die Kinder, hoffentlich mit Ewigkeitswirkung. Das ist Gottes Sache. HERR, du vermagst alles!
Der Abschied kommt schnell, irgendwie dann doch überraschend. Es fällt schwer, sich zu trennen, es war eine intensive, tolle gemeinsame Zeit. Der Bus fährt ab, winken zum Abschied. Plötzliche Ruhe, aber glücklicherweise Kaffeerunde mit Austausch. Viele Erfahrungen, viele Eindrücke, so wertvoll!
Mittags ausruhen, packen. Am Sonntagmorgen geht’s los, die Reise durch Honduras. Unvermittelt, plötzlich in einer anderen Welt. Luxus. Überlandbusse, Einkaufzentren mit allem, was das Herz begehrt. Ankunft in Copan und staunen über das gemütliche Ambiente. Nach der letzten Woche kommt einem alles vor wie ein Luxusurlaub: Hängematten, Kerzen bei Nacht, Bedienung beim grandiosen Frühstück, tolle Zimmer. Gedanken an die Kinder kommen auf, ein bisschen schlechtes Gewissen, sie hatten nichts, wir absolut im Überfluss. Zwei verschiedene Welten, es gibt einiges zu verarbeiten.
Copan ist Urlaub: Souvenirs, abends essen gehen, sich Zeit nehmen, die Maya-Pyramiden bestaunen, Hitze, durch die Straßen bummeln, genießen, Kaffeeplantage besichtigen, reiten, ausruhen.
Nach zwei Tagen weiter, im Privatbus nach Tela. Noch mehr Hitze, das Meer, die Karibik, unser Hotel hoch oben mit grandiosem Meerblick. Man kann gut einkaufen, ein „Granita de Café“ im Espresso Americano genießen, morgens um halb sieben schwimmen gehen, gemütlich beisammen sitzen.
Ein ganzer Tag in Tela: für einige eine Auszeit mit ganz viel ausruhen, für andere ein (Action-) Erholungstag mit Bootsfahrt (inkl. Gratis-Meer-Dusche ), Dschungelspaziergang, schnorcheln und Karibikfeeling pur.
Alles vergeht viel zu schnell…
Busfahrt zurück nach Tegucigalpa, Zeit zum nachdenken, erholen, lesen, Filme schauen.
Alles in allem: eine höchst spannende, sehr bereichernde Zeit, die sicher keiner von uns missen möchte! Ob wir wieder kommen? Wir werden sehen…

Hanna und Andre

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