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Casa Girasol Tagebuch-Blog: Erster Tagebucheintrag von Sandro im Basis-Einsatz

Casa Girasol Tagebuch-Blog

Casa Girasol engagiert sich in Honduras für Strassenkinder, Heimkinder und Müllhalden-Kinder. Wir organisieren Kurzeinsätze und Workcamps. In diesem Blog berichten wir dir aktuell von den Geschehnissen vor Ort. Besuche auch unsere Webseite für weiterführende Informationen zu unserem Engagement.

09.08.2017

Erster Tagebucheintrag von Sandro im Basis-Einsatz

Sandro ist im Rahmen des Basis-Einsatzes für drei Monate in Honduras im Casa Girasol tätig. Er hat seinen ersten Tagebuchbericht geschrieben:

"Piep Piep Piep" Ich öffne langsam meine Augen. Es ist sieben Uhr und als absoluter Morgenmuffel viel zu früh für mich. Ich reibe mir verschlafen die Augen und schaue mich im Zimmer um. In der anderen Ecke des Raumes liegt Matthias in seinem Bett. Für ihn ist es heute der letzte Morgen im Casa Girasol. Ich erhebe mich langsam von meinem Bett und schlurfe in die Küche wo Doña Susanna bereits das Frühstück zubereitet hat. Zusammen mit den anderen Voluntären und einigen Mitarbeitern stärken wir uns für den Tag. Ruki, Neil und ich gehen heute ins Kinderheim "Crea". Wir hoffen, dass wir endlich unser geplantes Fußballturniernier durchziehen können, denn die letzten drei Montage waren entweder wir anderweitig beschäftigt oder standen vor verschlossenen Türen weil die Kinder sonnst irgendwo waren. Auch das ist Honduras, manchmal hat man einfach Pech. Aber man gewöhnt sich recht schnell an diesen Lebensstil. Mir graut jetzt schon davor wenn ich wieder in der Schweiz bin und ich um 16:12 immernoch sage es sei vier Uhr. Und fünf Minuten später merke ich dass ich ja tatsächlich um 16:00 zum Bahnhof hätte gehen sollen.

Nach dem Frühstück geht es dann auch schon zum Flughafen. In Alex Auto fahren wir die Schotterpiste zur Hauptstraße hinunter und von dort aus ins Stadtzentrum wo sich der Flughafen befindet. Ich finde es schade fliegt Matthias schon wieder zurück mit ihm war es nie langweilig den seinem Humor wusste er die Leute zu unterhalten. Und als wir Matthias am Flughafen abgeliefert haben, ging es auch schon weiter.

Eine kurze Autofahrt später parkt Alex seinen Wagen vor einem Stoff-Warengeschäft. Die Vorhänge in den Schlafbussen der Kinder sind offenbar in einem miserablen Zustand und so wird es unsere Aufgabe sein in den nächsten Tagen und Wochen diese zu erneuern. Wir betreten den Laden. Wobei Laden eigentlich das falsche Wort dafür ist. Es handelt sich vielmehr um eine große Lagerhalle mit einer Unmenge an verschiedenen Stoffen. Dementsprechend schwierig fällt es uns eine Wahl zu treffen. Schließlich gelingt es uns doch uns zu entscheiden. Und nach einigen Umrechnungen der Längeneinheiten Yards und Meter glauben wir sogar die richtige Menge zu haben. Ob dem wirklich so ist wird sich allerdings noch zeigen.

Mit dem Stoff auf der Ladefläche des Pickups geht es weiter. Wir brauchen noch Nähutensilien welche wir in einem kleinen Einkaufszentrum besorgen. Da uns nicht mehr viel Zeit bleibt bis wir im Kinderheim sein müssen, entschließen wir uns auch gleich noch einen Happen zu essen. Als ich über den Parkplatz zu den Restaurants und Fast Food Läden schlendere, sticht mir ein alter VW Bus mit Deutschlandfahne ins Auge. Und als ich mich nähere sehe ich, dass dort doch tatsächlich Currywurst, Mettbrötchen und Bratwürste verkauft werden. Somit hat sich die Frage erledigt was es zu essen gibt. Ich bestelle mir also eine Currywurst und obwohl das Brötchen etwas labbrige ist und die Wurst im Toaster zubereitet wurde, behaupte ich das ist die beste Bratwurst die ich je gegessen habe. Ob das tatsächlich an der Wurst liegt oder daran, dass es für mich die erste Bratwurst in 4 Monaten Südamerika ist, überlasse ich ihrer Fantasie.

Beflügelt vom Geschmack in meinem Munde und der Vorfreude den Nachmittag mit den Jungs aus dem Heim zu verbringen, fahren wir endlich Richtung Crea. Wir hoffen dass wir dieses Mal jemanden antreffen, und tatsächlich, als wir durch ein Loch im Metalltor spähen, sehen wir, wie die Jugendlichen mit einigen Betreuern im Kreis sitzen. Offenbar sind sie gerade dabei eine Therapiestunde zu beenden. Sie lassen sich von unser allerdings nicht ablenken als wir mit unserem Material das Heim betreten. Doch als sich die Gruppe auflöst, ist es als wäre ein Schalter umgelegt wurden und die Ruhe verwandelt sich in Freude auf die Stelzen die wir mitgebracht hatten sehen. Nach der Begrüßung werden wir uns zuerst auf damit sich beim anschließenden stelzenlaufen und Fußballturnier niemand verletzt. Bergeweise muss ich eingestehen, dass diese Jungs alle wesentlich fitter sind als ich. Und so graut es mir schon vom vorderen Reihe beim Fußballspielen Punkt doch eins nach dem anderen. 12 versuchen sich einige der Jugendlichen an den mitgebrachten stelzen. Für einige ist es das erste Mal und so sind wir damit beschäftigt darauf zu achten, dass niemand hinfällt.

Leider ist es schon bald wieder an der Zeit die Stelzen auszuziehen. Da die Alternative allerdings Fussball ist, fällt das den meisten eher leicht. So gehen wir gemeinsam zum Fußballplatz. Leider sind die Mannschaften etwas unfair und wir verlieren andauernd. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass meine Ballkünste eher beschränkt sind. Aber letzten Endes geht niemand leer aus und alle bekommen einen kleinen Preis. Und so vergehen die zwei Stunden wie im Flug. Und am Ende sind zwar alle etwas erschöpft aber dennoch glücklich.

Vor dem Kinderheim wartet bereits Alex um uns abzuholen. Mir gefällt die kurze Autofahrt von der Stadt ins Casa Girasol, denn man kann einen kurzen Blick erhaschen auf die wunderschöne und atemberaubende Natur die dieses Land zu bieten hat. Zurück im Haus erholen wir uns ein bisschen und quatschen miteinander ist die Zeit zum Abendessen gekommen ist. Einer der wenigen Nachteile hier in Honduras ist, dass man abends sehr schnell müde ist und es eine Weile dauert bis man sich daran gewöhnt hat. Und so gehen wir alle ziemlich früh bereits wieder zu Bett um bereit zu sein für den nächsten Tag.

Wer jetzt nach diesem kurzen Bericht allerdings denkt, er wisse wie es ist, hier einige Wochen oder Monate zu verbringen, der irrt sich. Denn jeder neue Sonnenaufgang bringt neue Überraschungen, Herausforderungen und Freuden für die es sich lohnt hier zu sein.

Sandro

PS: Wer selbst mal einen Einsatz in Honduras machen möchte, findet Informationen unter www.casagirasol.ch.

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