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Casa Girasol Tagebuch-Blog: Mit dem Pferd in die Vereinigten Staaten

Casa Girasol Tagebuch-Blog

Casa Girasol engagiert sich in Honduras für Strassenkinder, Heimkinder und Müllhalden-Kinder. Wir organisieren Kurzeinsätze und Workcamps. In diesem Blog berichten wir dir aktuell von den Geschehnissen vor Ort. Besuche auch unsere Webseite für weiterführende Informationen zu unserem Engagement.

07.04.2010

Mit dem Pferd in die Vereinigten Staaten

Das Goldgräber-Camp ist seit 4 Tagen vorbei. Die Kinder sind in den Bus gestiegen und wieder zurück in ihren Alltag gefahren. Zurück bleiben Eindrücke, Emotionen, Geschichten, Erlebnisse und ganz viele Kindergesichter, welche sich in unsere Herzen gebrannt haben:


Kinder wie Carlos, 14. Sein Vater hat die Familie im Stich gelassen und wurde später umgebracht. Aus Verzweiflung um die Familie macht sich Carlos zur Jahreswende zum 1. Januar 2010 alleine auf den illegalen Weg in die Staaten. Seine Mutter und seine Schwester wissen nicht, wo er ist. Er steigt in den Bus und fährt soweit er kommt. Dann stielt er ein Pferd und führt seine Reise reitend weiter. Wer weiss was er alles durchstehen muss, ohne Geld, ohne Proviant. Er schafft es bis nach Mexico.Dort wird er entdeckt und ins Gefängnis geworfen, danach noch in zwei weitere. Bis er letztendlich zurück nach Honduras, ins Casa Alianza kommt.

Im Goldgräber-Camp setzte sich Carlos sehr mit dem Gleichnis des verlorenen Sohns auseinander. Er las stundenlang in seiner neuen Bibel, die das Casa Girasol ihm geschenkt hat.Und er fasste den Entschluss, seinem Vater und sich selbst zu vergeben und in die Zukunft zu blicken. Sein Traum ist es, mit der Unterstützung von Casa Alianza wieder nach Hause zu gehen und in Zukunft Pilot zu werden.


Auch Abigail schwirrt in meinen Gedanken, deren Mutter sie mit Draht geschlagen und misshandelt hat, die aber eine so schöne Stimme hat und Punta (traditioneller Tanz der Garifunas) tanzt wie eine Weltmeisterin. Oder Scarleth, deren Bruder ihr ein Messer in den Bauch gerammt hat und beim Memory spielen glänzt. Aber auch Gerson mit seinem steten Lächeln für jeden, dem er begegnet. Ena, die so toll tanzt und sich um den kleinen Fanor wie einen Bruder kümmert. Clara, die ein richtig ansteckendes Lachen hat. Dennis, der die ganze Zeit nur an Marihuana denken kann und sich von Gott wünscht, dass er ihn von der Drogensucht befreit. Angel, der das Springseil für sich entdeckt hat und auf dem ganzen Gelände herumhüpft. Fatima, die mir einen Brief geschrieben hat. Nancy, die sich heimlich aber offensichtlich in Heriberto verliebt hat.


Das Lagerfeuer und die vielen Lieder, das Pferdereiten, das Theaterspielen, das Basteln, die Bambuswasserleitung, die Geländespiele, die Reflexionen am Morgen und am Abend, das viele gute Essen, die Tischspiele und die gute Stimmung. Das sind die Erinnerungen, die bleiben.

Was die Kinder am meisten beeindruckt und ihnen nebst dem schönen Ort und den tollen Aktivitäten am besten gefällt, ist, wie wir mit ihnen umgehen und wie viel Liebe sie in dieser Woche erfahren.

Es ist schön, zu sehen, wie viele Kinder in dieser Lagerwoche ihr Kindsein wieder entdeckt haben und wie sie mit Freude gespielt und sich in der schönen Umgebung frei gefühlt haben.

Marina Vaccaro

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