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Casa Girasol Tagebuch-Blog: Zahnarztbesuch in Honduras

Casa Girasol Tagebuch-Blog

Casa Girasol engagiert sich in Honduras für Strassenkinder, Heimkinder und Müllhalden-Kinder. Wir organisieren Kurzeinsätze und Workcamps. In diesem Blog berichten wir dir aktuell von den Geschehnissen vor Ort. Besuche auch unsere Webseite für weiterführende Informationen zu unserem Engagement.

08.02.2011

Zahnarztbesuch in Honduras

Ich war eine Woche im Casa Alianza, um dort etwas mitzuhelfen. So durfte ich eines Tages 4 Mädchen im Alter von 12 bis 15 Jahren zum Zahnarzt begleiten. Zu diesem Zahnarztbesuch nehme ich euch alle mit.

Termin 10.00 Uhr, natürlich waren wir erst 10.20 Uhr dort (das ist in Honduras normal). Wir treten in einen Farbladen ein - das soll die Zahnarztpraxis sein !! weit und breit nichts zu sehen. Wir sitzen im Vorraum des Farbladens, es riecht stark nach Farbe, für unsre Mädchen sicher nicht das Beste. Es ist alles vergittert, einkaufen kann man nur durch eine kleine Öffnung im Gitter, das ist bei den meisten Läden aus Sicherheitsgründen so. Im Vorraum stehen noch zwei grosse Motorräder - sie vor dem Haus stehen zu lassen wäre zu gefährlich.

Ich bin gespannt, was uns da erwartet. Nach einer halben Stunde kommt jemand und öffnet die Gittertür: "Ihr könnt kommen". Durch einen Innenhof gelangen wir eine Treppe hoch in den oberen Stock, ein grosser leerer Raum mit drei Stühlen und natürlich der Fernseher, der in voller Lautstärke läuft. Die Zahnärztin kommt mit einem Lappen und reinigt die Stühle, damit wir sitzen können.

Nun geht’s mit dem ersten Kind in den Behandlungsraum. Das ist echt spannend, sag ich euch.

Ein alter Zahnarztstuhl, ein altes Pult mit einer unübersichtlichen Ordnung (bei uns würde man sagen ein Chaos),ein Kasten der aussieht wie ein alter Küchenkasten, ein uralter schmutziger Röntgen-Apparat. Eine alte Zahnbohrmaschine die durch einen Generator angetrieben wird. Es tönt wie in einer Werkstatt. Ein Telefon auf dem Fussboden. Zuerst werden die Personalien des Kindes aufgenommen. Alles wird im selben Heft eingetragen.

Dann geht’s los, erstes Kind: Ab und zu fehlt etwas dann sucht die Zahnärztin in den 4 Schubladen, wo ein Durcheinander herrscht. Schnell hat die Zahnärztin festgestellt, wie viele Löcher das Kind hat und sie flickt heute mal 2 davon. Die Frau arbeitet alleine ohne Gehilfin.

Fliessend Wasser gibt es keines im Raum aber eine leere Milchflasche enthält Wasser zum Spülen des Mundes. Das geht folgendermassen: sie zieht eine Spritze Wasser auf und die Hälfte wird dem Kind in den Mund gespritzt, zum Rausspucken gibt es eine Leitungsrohr das aus der Wand nach oben kommt und oben drauf ein Trichter. Ein teil was sie an Material gebraucht hat wird kurz in ein Desinfektionsmittel eingelegt, damit es sofort wieder gebraucht werden kann. Der Rest wird weiterverwendet fürs nächste Kind. Der Schutzbezug wird für alle 4 derselbe benutzt. Die Frau ist ganz geduldig, sie erklärt den Kindern liebevoll, was sie macht. Sie dürfen sogar mithelfen!

Ich kann Euch sagen, das waren spannende 3 Stunden, die wir beim Zahnarzt verbracht haben. Von Hygiene war nicht viel zu spüren, Hauptsache die Löcher sind geflickt und die Zahnärztin ist lieb zu den Kindern. Die Mädchen sind froh, dass alles vorbei ist, denn sie standen grosse Ängste aus. Und ich war froh, dass es etwas zu trinken gab denn es war ein heisser Tag und ich hatte kein Wasser dabei. Um 2 Uhr verliessen wir die Praxis. Das bleibt ein unvergesslicher Tag.

Eure Heidi Zwicky

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