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Casa Girasol Tagebuch-Blog: Es hätte ein früher Feierabend werden können... hätte!

Casa Girasol Tagebuch-Blog

Casa Girasol engagiert sich in Honduras für Strassenkinder, Heimkinder und Müllhalden-Kinder. Wir organisieren Kurzeinsätze und Workcamps. In diesem Blog berichten wir dir aktuell von den Geschehnissen vor Ort. Besuche auch unsere Webseite für weiterführende Informationen zu unserem Engagement.

08.06.2013

Es hätte ein früher Feierabend werden können... hätte!

Samstag ist in Honduras auch Arbeitstag. Zumindest bis Mittag. So waren wir von der Umbau-Crew bis 14.30 Uhr fleissig im Casa Girasol am Werk, damit das Dach nächste Woche steht. Dann wurde zusammen gepackt. Wir (Miguel und ich) fuhren die Bauleute nach Hause. Als der letzte abgeladen war, sollte es zum Einkauf für die Woche gehen und dann ab ins wohl verdiente Wochenende. Doch plötzlich stirbt der Motor des alten Pick-Ups ab. "Oje, haben wir wohl zuwenig Benzin?" Kurzerhand rufe ich Andreas an, und frage, ob er uns nicht ein paar Liter bringen könnte, was er auch tat. (Danke!) Doch der Wagen springt trotzdem nicht an. Miguel bastelt am Auto rum, checkt die Sicherungen usw. Rätselraten. Wir rufen einen Cousin an (irgendwie haben die Leute hier tausende Cousins, für jeden Fall einen - oder aber sie nennen ihre Freunde einfach Cousins, bin noch nicht drauf gekommen, was in diesem Fall zutrifft). Der war gerade auf dem Weg in den Ausgang, doch er kehrt um, mit ein paar Freunden im Schlepptau, und eilt uns zur Hilfe. Nach heftigen Diskussionen wird das fehlerhafte Teil ausgemacht und die Truppe macht sich auf dem Weg, ein Ersatzteil zu finden. Ich hüte unterdessen das Auto. Mir ist etwas mulmig, ist es doch nicht gerade die ungefährlichste Gegend und schon gegen 18 Uhr. Zur Sicherheit fummle ich etwas am Motor herum und rede mir ein, eine stehengebliebener, beschäftigter Gringo erregt wohl eher Mitleid, als unerwünschte Aufmerksamkeit. Gegen 19 Uhr taucht die Truppe wieder auf, diesmal mit Verstärkung: zwei Mechaniker sind nun dabei, aber das Ersatzteil fehlt, es war zu teuer (naja, ich hätte die 100 Franken ja gerne bezahlt, um endlich nach Hause zu kommen, aber dann spielen wir das Spiel halt weiter!). Der Motor wird geprüft und man kommt zum Schluss, es ist wohl dieses Teil (irgendein Ding, das die Zündungen mit Strom versorgt), das uns den Feierbend versaut hat. Aber jetzt, 20 Uhr, kann man es nicht mehr besorgen. Abschleppen ist angesagt. Ein Onkel (von dem ich definitiv weiss, dass er kein Onkel ist), wird gerufen. Dieser will seinen Freund uns zur Hilfe schicken. In der Zwischenzeit werden wir Zeugen von einem Unfall, Krankenauto, Polizei, es wird wieder ruhig. Ein Ehepaar mit einem Kleinkind gesellt sich zu uns, sie sind mit ihrem Töff stehen geblieben (das Rad hatte sich gelöst) und bittet um Hilfe. Da wir ja nun haufenweise Mechaniker und Hobbyhandwerker vor Ort haben, war das Problem schnell gelöst. "Was kostet es?, fragt der Mann. "Für dich ist es gratis mein Bruder!" (Auch das Wort "Bruder" wird hier offenbar häufig verwendet.). Endlich kommt der private Abschleppdienst und, um 22 Uhr, bin ich bereits zu Hause und gönne mir eine heisse Tasse Kaffee. Das Auto steht in der Garage. Mal schauen, wann es wieder fährt.

Ich habe in diesen knapp acht Stunden viel erlebt, gesehen und gelernt. Vielleicht, denke ich, war das alles nötig, damit wir der Familie mit dem Motorradproblem helfen konnten. Vielleicht durften wir auf diese Weise ein Segen sein. Vielleicht ist es aber nur ein ganz normales Honduras-Erlebnis. Egal, wir alle sind sicher zu Hause angekommen, das ist die Hauptsache!

Alexander Blum

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