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Casa Girasol Tagebuch-Blog: Juli 2013

Casa Girasol Tagebuch-Blog

Casa Girasol engagiert sich in Honduras für Strassenkinder, Heimkinder und Müllhalden-Kinder. Wir organisieren Kurzeinsätze und Workcamps. In diesem Blog berichten wir dir aktuell von den Geschehnissen vor Ort. Besuche auch unsere Webseite für weiterführende Informationen zu unserem Engagement.

16.07.2013

So sieht das Casa Girasol innen neu aus.

Die Innenrenovation des Casa Girasols haben wir in den vergangenen Monaten als kleine Mannschaft beenden können. Es fehlen nur noch ein paar Details.
 


Wir haben den Gang neu gestaltet (neue Mauern, neue Türen, höhere Decke). Somit entstand mehr Raum für das Badezimmer der Volontäre.


Dieses sieht nun so aus.



Die Zimmer wurden vom Schimmel an der Wand befreit, erhielten einen neuen Anstrich und eine neue Zwischendecke mit helleren Lampen.


Das neue Herz des Hauses ist die schöne Küche. Hier wird für über 40 Personen in den Camps gekocht. Vorher war es nur eine Einfamilienhaus-Küche und viel zu eng und nach 15 Jahren auch völlig kaputt (sie war aus Spahnplatten, die der Feuchtigkeit nicht stand hielten).


Wir haben das Dach völlig weggenommen und die alten Holzbalken durch Stahlträger ersetzt. Gleichzeitig vergrösserten wir die Überdachung und dadurch entstanden zwei völlig neue Räume für die Gruppen der Strassenkinder (Essbereich und Workshop-Bereich). Die 4,5 Meter hohen und 1,5 Meter tiefen Säulen haben wir selbst gebaut, was mit dem felsigen Untergrund eine Herausforderung war.


So sieht das Haus dann von aussen aus ;) den ersten Anstrich hat es vorne schon. Es fehlt aber noch so einiges, was wir in diesen Workcamp-Wochen mit der Gruppe machen wollen. Wir freuen uns über das neue Casa Girasol, dass uns viel mehr Platz bietet und noch tollere Angebote für Strassenkinder ermöglicht!

Das Workcamp hat begonnen!

Seit einigen Tagen geht es auf der Baustelle Casa Girasol in grossen Schritten vorwärts. Eine tolle Truppe von freiwilligen Helfern ist aus der Schweiz und Deutschland angereist, um in den kommenden Wochen das Casa Girasol zu verschönern, bzw. die Aussenrenovation zu vollbringen. Im Vorfeld hatten wir schon mit der Innenrenovation begonnen, jetzt können wir uns draussen ans Werk machen. Erstaunlich, was wir in den wenigen Tagen schon vollbringen durften. Die eine Seite des Hauses hat schon einen neuen Anstrich, die Plätze sind fertig, Leitungen wurden verlegt, die Spielwiese vergrössert (dazu war ein kleiner Kanal notwendig), viele Fenstergitter wurden abgeschliffen und neu gestrichen, Vorhänge genäht und und und.

Nebst der Arbeit haben wir auch die Gelegenheit, einander besser kennen zu lernen, auszutauschen, am Lagerfeuer zu sitzen, Inputs zu hören und natürlich Kaffee zu trinken. Mittwochs und Sonntags unternehmen wir jeweils Ausflüge in die Stadt und Umgebung. Schliesslich sind die zur Zeit sieben Volontäre auch im Urlaub hier. Dass sie völlig erholt nach Hause zurück kehren werden, daran zweifle ich - die Arbeit in der Sommerhitze ist anstrengend! - aber eine Abwechslung und Bereicherung ist es auf jeden Fall.

Danke euch allen, die ihr euch so fantastisch für die Strassenkinder hier in Tegucigalpa einsetzt!






 

Man beachte insbesondere die Arbeitsposition von Claudia auf dem Dach ;) Nein, sie schläft nicht, sie malt die Decke!


04.07.2013

Warum werden Kinder umgebracht?

Wir hatten einen schrecklichen Zwischenfall. Unsere Rafael-Jungs nahmen an einem Fussballspiel teil und wir nahmen dazu auch ein paar Nachbarjungs mit. Während des Spiels erschienen drei junge Männer, bedrohten die Gruppe mit einer Waffe und entführten einen der Nachbarsjungen. Der Junge wurde brutal misshandelt und sollte schliesslich erhängt werden. Das Feuer, um ihn zu verbrennen, war schon bereit gemacht worden. Doch - Gott sei Dank - dem Jungen gelang die Flucht und er verschwand in den Wald. Sie suchten ihn, konnten ihn aber nicht finden. Der Junge ist jetzt an einem anderen Ort, doch man wird nicht aufhören, ihn zu suchen. Vor zwei Monaten wurde sein Bruder schon ermordet. Die arme Familie schwebt in Gefahr.

Der Vorfall erinnert an die Ermordung des ehemaligen Rafael-Jungen im letzten Jahr. Zufall? Nein. Einer der Männer war schon damals Verdächtiger. Doch das Problem ist, dass die Polzei den Jungenbanden gegenüber machtlos ist. Letztlich passiert in den seltesten Fällen etwas.

Wir wissen, dass wir mit schwierigen Jungs arbeiten. Strassenkinder haben viel erlebt, viel selbst getan und kommen aus dem "Dreck" zu uns. Das sich Altlasten nicht einfach so abschütteln lassen, ist klar. Doch wir freuen uns über die Fortschritte, die unsere Jungs tun! Diese sind grossartig! Wir haben tolle Jungs und die Arbeit lohnt sich. Was Gott in diesen Kindern schafft, motiviert uns jeden Tag.

Doch die Frage bleibt: Warum werden Kinder umgebracht? Warum liegt die Schwelle zur Gewalt so tief? Warum ist sowas so normal? Wir glauben es liegt eben daran, dass viele Kinder ohne intakte Familien aufwachsen, ohne Moralvorstellungen vorgelebt zu bekommen, ohne Werte zu erfahren. Das lässt diese Ersatzfamilien, die Jugendbanden "Maras" aufblühen. Dort finden sie das, was sie suchen, dort verirren sie sich und der Teufelskreis beginnt. Umso wichtiger erscheint dadurch unsere Arbeit. Werte und Glaube vorleben, Liebe erfahren lassen, Perspektiven aufzeigen, erziehen, fördern, motivieren.

Danke, dass Sie unsere Arbeit mittragen! Und danke, dass Sie im Gebet an diesen Jungen denken, der noch immer in Gefahr schwebt.

Alexander Blum, Gesamtleiter