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Casa Girasol Tagebuch-Blog: Februar 2013

Casa Girasol Tagebuch-Blog

Casa Girasol engagiert sich in Honduras für Strassenkinder, Heimkinder und Müllhalden-Kinder. Wir organisieren Kurzeinsätze und Workcamps. In diesem Blog berichten wir dir aktuell von den Geschehnissen vor Ort. Besuche auch unsere Webseite für weiterführende Informationen zu unserem Engagement.

26.02.2013

Ein Kinderheim Ort für eine Unterhaltungssendung?

Wir haben eine Anfrage der speziellen Art erhalten. Eine Produktionsfirma fragte uns an, ob es möglich wäre zwei Volontärinnen nach Honduras zu senden und sie während ihres Einsatzes für die VOX Fernsehsendung "auf und davon" zu dokumentieren.

Auf den ersten Blick verlockend. Doch unsere Antwort fiel wie folgt aus:

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an Casa Girasol. In unserem Kinderheim und Drogenrehabilitationshaus Rafael in Honduras ist ein Kurzeinsatz und eine Reportage für den Fernsehsender VOX leider nicht möglich.
Dies begründet sich in der Art der Arbeit. Wir begleiten Strassenjungen auf ihrem Weg weg von der Strasse und Weg von den Suchtmitteln. Dieser Weg ist schwierig und lang. Die Kinder sind zwischen 11 und 18 Jahre alt, deshalb haben wir generell ein Mindestalter von 25 Jahre für Volontäre, um einen ausreichenden Altersabstand zu gewährleisten. Des Weiteren findet sich der Grund, warum nahezu alle Kinder des Rafaels letztlich auf der Strasse landeten, in den familiären Verhältnissen. Es ist uns daher wichtig, ein Umfeld stabiler Beziehungen zu schaffen, weshalb eine Mindesteinsatzzeit von einem Jahr eine weitere Bedingung ist. Und nicht zuletzt glauben wir, dass eine Fernsehreportage die Privatsphäre der Kinder verletzen kann.
Zweifelslos wäre eine Dokumentation auf VOX eine Chance, das Projekt weiter bekannt zu machen, wir glauben aber, dass wir dabei nicht im Interesse der Kinder handeln würden, die einen geschützten familiären Rahmen für ihre Rehabilitation benötigen.

Ganz nach dem Motto "primero Dios y los niños" haben wir die Anfrage geprüft. Dient eine Unterhaltungssendung Gott, dient sie den Kindern? Ersteres können wir nicht beantworten, zweiteres glauben wir nicht. Was denkst du dazu?

Alexander Blum, Gesamtleiter

25.02.2013

Honduras: Praktische Hilfe für eine Familie durch Schmuck-Arbeit


Wie hilft man am besten den Familien der Rafael-Jungen? Das ist meist eine schwierige Frage.
Geld geben ist das eine, aber für was wird es dann verwendet? Ich habe mir angewöhnt nach Möglichkeit kein Geld zu geben, sondern sonst eine Lösung zu finden.

Ich war mit einem Jungen vom Rafael zu Hause. Die Mama hat bis vor Kurzem an der Strasse Früchte verkauft. Von diesem Geld und mit Unterstützung von den beiden älteren Kindern, hat die Familie gelebt. Nun ist das Problem, dass ihr 19jähriger Sohn umgebracht wurde, das heisst, die ganze Familie musste umziehen, da es für sie zu gefährlich ist am alten Ort weiter zu leben. In der gleichen Haushaltung leben Mama, Schwiegertochter mit 2 kleinen Kindern, 3 Söhne und eine Tochter.
Die Mama kann keine Früchte mehr verkaufen auch aus Sicherheitsgründen, es ist ihr langweilig und sie möchte etwas tun, um Geld zu verdienen, da sie es dringend braucht.
So kam mir die Idee, ich könnte sie anlernen, Schmuck anzufertigen. Schmuck ist hier sehr beliebt und das Material ist billig. So hab ich ihr eine Starthilfe mit Material gegeben, und ihr gezeigt, wie man das macht. Zu meiner Freude helfen alle in der Familie mit,Schmuck anzufertigen und die Mama hat die Möglichkeit in der "cooperativa", wo die Tochter arbeitet, die Sachen zu verkaufen.
Ich freu mich für die Familie, dass ihnen so ein wenig geholfen ist.

Liebe Grüsse aus Honduras
Heidi Zwicky



20.02.2013

Wo sind die Tortillas? Eine Reiserfahrung.

Einen Moment der Unachtsamkeit führte mich spontan nach Costa Rica. Ich hatte auf kunstvolle Weise geschafft, meinen Pass zu beschädigen und da die nächste Botschaft von Honduras aus in Costa Rica liegt, führte mich dies in die "Schweiz Mittelamerikas".
Ich hatte keine Zeit, mich vorher über mein Reiseziel zu informieren. Doch ich dachte, nur eine Flugstunde entfernt, müsste es ja eigentlich ganz ähnlich sein wie Honduras. Schnell merkte ich aber, dass ich mit dieser Meinung falsch lag. Hier gibt es keine Tortillas ;) und auch sonst ist vieles anders. Wo sind die Wächter vor jedem Haus geblieben? Warum sind Bananen hier fünf mal so teuer? Warum haben Taxi hier ein Taxometer? Warum ist es auf rund 1100 MüM so unglaublich heiss? Warum rollen die Leute hier das "R" nicht? Wie kommt es, dass man im Strassenverkehr nicht hupt? Wo sind die jungen Männer geblieben, die an der Ampel die Frontscheiben putzen? Warum spricht man hier vom öffentlichen Spital von einem "sehr guten"? Wieso sehe ich nirgends Jesus-Aufkleber? Warum arbeiten in den Läden hier so viele ältere Personen? Und, für mich die wichtigste Frage: Wo sind die Strassenkinder? - ich habe noch keines gesehen.

Honduras und Costa Rica sind zwei grundverschiedene Länder. Auffallend ist, dass hier der Lebensstandart viel höher ist. Der Staat scheint einigermassen zu funktionieren, obwohl die Ausgangslage eine sehr ähnliche ist. Die Staatskasse verfügt über drei mal so viele Mittel wie jene Honduras' und das bei der Hälfte der Einwohnerzahl. Ich wünsche mir, dass Honduras es bald auch schafft, wirtschaftlich voran zu kommen, letztlich wächst dadurch der Wohlstand und dies verbessert die Lebensbedingungen.

Ich freue mich aber bald wieder nach Hause, nach Honduras, zu fliegen. Denn die Lebensfreude, die ich dort finde, habe ich bis heute noch an keinem anderen Ort entdeckt.

Liebe Grüsse aus San Jose
Alexander Blum, Gesamtleiter

18.02.2013

Honduras: Pflästerli verteilen


Seit die Kinder zurück kamen im Januar, bin ich fast täglich am „Pflästerli „verteilen und am Salben einreiben. Teils sind es Wunden die Behandlungen benötigen, oft jedoch habe ich den Eindruck, dass die Kinder so Zuwendung suchen.
Teils sieht man die Verletzung kaum, aber es ist wichtig, dass ich dann ein Pflaster aufklebe, auch wenn es vielleicht nur eine Stunde hält.
Meist kommen sie wenn ich nach Hause will, "Abuela, da ein Pflaster und da hab ich Schmerzen, hast du dies und jenes?" - viele Wünsche. Wenn ich es erfüllen kann, tue ich es gerne, denn für die Kinder ist es so wichtig, dass man sie Ernst nimmt.
Mir bereitet es viel Freude für die Kinder da zu sein.
Aus Honduras grüsst euch Heidi Zwicky

11.02.2013

Honduras: Flusskrebse fangen - und essen...

Eigentlich ein idyllischer Ausflug. Nach dem Arbeitsprogramm ging es um 15 Uhr los in Richtung Bach, 15 Minuten unterhalb des Kinderheims Rafael. Alle Jungs kamen mit und es herrschte grosse Vorfreude - denn welcher Junge spielt nicht gerne im Bach. Natur pur, da gibt es tausend Dinge zu erkunden. Am Bach angekommen ging es los: Zielstrebig wurden die grossen Steine umgedreht. Gesucht wurden Flusskrebse, die es hier zu Hauf gibt. Wäre es nach mir gegangen, hätte man einfach die Tiere suchen, bestaunen und wieder laufen lassen können. Der männliche Jagdinstinkt hatte aber andere Pläne für die Tierchen: Ein paar wurden direkt verspiessen (roh natürlich), der Rest wird dann wohl Abendessen.
Ein paar Jungs, ein Bach, ein paar Flusskrebse... ein perfekter Nachmittag. Es braucht nicht viel, um gemeinsam was Tolles zu erleben. Hoffen wir, dass niemand Bauchschmerzen bekommt....

Alexander Blum, Gesamtleiter




Kenia: Sara und Jenny berichten von ihrem EInsatz im Waisenheim Cannan

Am Montag ist Sara in Mombasa gelandet. Die ersten Probleme hat es schon beim Zoll gegeben, da sie Sara's Pass bei sich behielten. Sara war so ehrlich und hat erzählt, dass sie als Volontärin arbeitet und  der Zollbeamte hat nur ARBEITEN verstanden. Zum Glück hat Sara im Flugzeug Kontakt mit einer kenianischen Frau geknüpft, die ihr aus der Patsche geholfen hat. Nun hat Sara ein Visa, Pass und eine Nummer vom Polizeichef, falls es andere Probleme gäbe;-) Zackariah und Jenny mussten sich am Flughafen gedulden. Sie holten Sara mit dem Taxi vom Flughafen ab. Im Canaan wurde Sara herzlich begrüsst, was hier "karibu sana" heisst. Mama und Papa (so nennen alle die zwei Hauseltern) liessen Jenny, die kenianische Musungu, Sara alles rund ums Canaan zeigen.
Unser Alltag findet vor allem Draussen statt. Sei es beim Wäsche waschen, Kabis oder Spinat schneiden, Kochen, Geschirr spuhlen,...wir dürfen überall mitmachen. Vor allem freuen wir uns über das Lachen und Kreischen der Kindern, wenn sie vergnügt mit uns Spielen. Wir sind erstaunt, wie gut die Kinder eingenständig organisiert sind und nur selten die Erwachsenen um Hilfe bitten.
Vieles ist anders und ungewohnt. Wir üben uns darin, nicht zu vergleichen, sondern einfach hier zu sein und von ihnen zu lernen.
Morgen feiern wir einen Gottesdienst, besichtigen Fort Jesus und besuchen einen Slum. Am Dienstag haben wir das Glück eine drei tägige Safari zu machen. Wir freuen uns darauf und sind dankbar dafür.

Sara und Jenny




08.02.2013

Honduras: Schnappschüsse aus dem Kinderheim. Teil 2

Wenn man den Kindern die Kamera ausleiht, entstehen mal ganz andere Bilder...






05.02.2013

Honduras: Neuer Heimleiter im Rafael

Am Montag durften wir Freddy als neuen Heimleiter im Kinderheim und Drogenrehabilitationshaus Rafael begrüssen. Freddy bringt eine reiche Erfahrung in der Führung ähnlicher Institutionen mit und ist nebenamtlich Kaplan der örtlichen Episkopalkirche.

Freddy wurde mit der Leitung des Rafaels beauftragt und wird mit seiner 100%-Stelle einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung der Heimarbeit leisten. Bisher wurde die Leitung durch eine 40%-Stelle bewerkstelligt. Nachdem wir aber die Qualität der Therapie-Arbeit weiter verbessern und uns noch gezielter um Strassenjungen mit Suchthintergrund kümmern möchten, war es klar, dies nur mit einem Ausbau der Leitung zu erreichen. Herzlich willkommen im Team, Freddy, und Gottes Segen für deine Arbeit!


(Das Bild zeigt Freddy, Heimleiter Rafael, und Alexander, Gesamtleiter Casa Girasol, aufgenommen von einem Heimjungen)